Runde 1

Die Schilder schienen an mir vorbei zurasen... Leitplanke hoch und wieder runter. Schild für Schild, Licht für Licht. Das ganze kam mir irgendwie unwirklich vor! Als wäre ich in einem Traum gefangen, aus dem es kein Entrinnen gab. Keine Flucht, bis zum ersten Sonnenstrahl... der einen weckt und ein über das vergangene nur noch lächeln lässt. Doch das hier war kein Traum. Nein es konnte keiner sein, auch wenn ich es mir so sehr wünschte! Nicht bei dem was in den letzten Stunden passiert war. Wie zu Erinnerung daran fingen meine Finger wieder an zu schmerzen. Ein Pochen, hart und unsanft, als ob spitze Steine auf sie fallen würden. Ich hatte keine Ahnung was das hier war... dass einzige was ich in diesem Moment wusste war, dass ich in Gefahr war, oder es gewesen war. Ich wusste nicht mal ob ich mich jetzt in Sicherheit befand. Zwar hatte selbst mitbekommen, dass wir in einem Auto saßen, irgendwo auf der Hauptstraße, doch die Welt war groß, längst konnten wir in einem anderen Land sein. Ich versuchte nun fast verzweifelt die Auskunft Schilder im Vorbei fahren zu entziffern, aber meine Augen wollten das nicht erlauben. Jegliches anstrengen meiner Gesichtszüge versetze mich in Qualen. Mein Atem ging schneller, Panik brach in mir aus. Ruhelos klammerte ich mich an dem Griff der Beifahrertür fest.

Ich wollte etwas sagen, schreien, die ganze Angst, den ganzen Schmerz Fortschreien, nein nicht nur den Schmerz meiner äußerlichen wunden, es waren auch die inneren. Ich hatte das Gefühl als würde etwas Schweres auf meinem Herzen liegen. Aber ich wollte mich nicht erinnern, nicht jetzt. Ein verzweifeltes Krächzen drang aus meiner Kehle: „ich muss hier weg! Bitte!“

Es dauerte eine Weile bis ich eine antwort bekam. „Du bleibst wo du bist“  murmelte schließlich eine forsche Stimme. Sie kam von dem Typ der neben mir saß. Ich wandte mich um, um weitere Leute hinten zu erkennen, aber da war niemand, oder waren es nur die Dunkelheit und meine Augen, die mich täuschten?

„Was ist das hier?“ fragte ich mühevoll „... und wer sind sie?“ „ Die Rettung, dass andere ist erst einmal unwichtig“ brummte der Mann. Hätte er das nicht so ernst gesagt, so unglaublich ernst, dann hätte ich wahrscheinlich gegrinst. Aber sein Tonfall verriet mir, dass es hier keine Zeit für Scherze gab. Was war passiert, dass ich jetzt hier war. Ich stellte mir diese Frage immer wieder, suchte in meinem verwirrten Kopf nach Antwort, ohne Ergebnis. Langsam schloss ich die Augen. Die Dunkelheit umhüllte mich, drang auf mich ein. Für einen Moment fühlte ich mich fast sicher, bis... ich zuckte zusammen. Immer noch hielt ich meine Augen fest geschlossen, doch es war wieder hell, taghell! Ich sah mich um, ja wirklich ich konnte sehen! War das jetzt ein Traum, oder doch Wirklichkeit? Mir blieb keine Zeit zum überlegen, denn auf einmal tauchte vor mir meine Mutter auf... In ihrem Gesicht zeigte sich angst, große Angst... „lauf Kind!“ es waren die letzten ihrer Worte, dann verschwand sie, spurlos.

Schwer atmend kam ich zurück. Die Erinnerung, sie hatte mich wieder eingeholt. Ich spürte wie eine Träne über meine Wange lief, salzig, voller Trauer. „Sie... sie ist tot oder?“ ich wusste nicht mal an wen ich die Frage eigentlich richtete, doch ich erhielt eine Antwort, von dem rätselhaften Fahrer:

„Jemanden zu verlieren ist die eine Sache, aber das was danach kommt, der schmerz des Vermissens, der Erinnerung, das ist die andere. Die andere die einen manchmal glücklich und dann wieder so unendlich traurig machen kann. Hörst du! Verliere nie die Hoffnung Mädchen! Manchmal ist sie das einzige was dich am leben hallten kann.“ Für einen Moment schwiegen wir... ich ließ diese Worte auf mich wirken, mein Körper zog sie ein und schenkte mir für diese Minuten ein Gefühl von Geborgenheit. Nachdenklich lehnte ich mich zurück... Ich wusste nicht was kommen würde, aber was immer es war, es konnte doch eigentlich nur besser werden...

Runde 2

naja das ende ist echt -.- und die geschichte ist generell nicht so toll:/

die schreibblockade bleibt weiterhin...

Der Sturm peitschte gegen die Fenster, er ließ die Balken erzittern, ließ das Gebäude beben. Seit Tagen ging das nun schon so und es war geradezu ein Wunder, dass das alte Gutshaus nicht längst in sich zusammen gebrochen war. Mein Blick schweifte zur Tür, dorthin wo die Freiheit lag... und der Tod. Ich seufzte, ich war es nicht gewohnt in Häusern zu leben. Wie sollte ich auch, wo ich doch die letzten Jahre meines Lebens im Wald verbracht hatte. Größtenteils jedenfalls, aus Liebe zu meinem Bruder war ich immer wieder ins Dorf zurückgekehrt, er war es der mich hinderte abzuhauen, einfach wegzulaufen und nie wieder zu kommen. Natürlich, das Leben in der Natur war nicht ohne Risiken, aber es war mir lieber als hier eingesperrt zu sein.

 

Draußen peitschte ein Ast gegen das Dach und ich hörte wie ein paar der Dachziegel abbröckelten. Besorgt sah ich zu Decke „komm ja nicht runter“ murmelte ich drohend. Dann schüttelte ich den Kopf. Na toll, jetzt begann ich auch noch dem Haus zu reden. Der Stubenarrest tat mir wirklich nicht gut. Von oben hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Ich atmete tief ein und warf einen letzten hoffnungsvollen Blick zu Tür. Vielleicht sollte ich doch, nur kurz für einen Augenblick. Ich konnte ja spätestens zum Morgengrauen wieder hier sein. Zögernd blieb ich stehend. Eigentlich würde es wohl nichts schaden. Ich war schon öfter bei Sturm draußen gewesen, wusste also wie ich mich verhalten musste um nicht von den Geschöpfen der Umwelt erdrückt zu werden... und mein Bruder? Es war schwachsinnig sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ihm ging es gut, jedenfalls was die letzte Zeit betraf. Kein Rückfälle auf seine Krankheit und er war auch erstaunlich gut erholt. Vielleicht würde er endlich gesund werden. Bei dem Gedanken musste ich lächeln, doch was mein Vorhaben anging, so wurde es nur bestätigt. Es gab eigentlich nichts was mich daran hinderte, oder? „Jo?“ von der Treppe tönte eine Stimme, die Stimme meines Bruders. Ich seufzte, super meine einzige Chance mich mal wieder frei zufühlen und ich hatte sie vertan. Wem hatte ich nur meine super Entscheidungskraft zu verdanken. „Ja?“ Ich setzte ein gezwungenes Lächeln auf und drehte mich um „ich komm sofort hoch, ich muss nur noch kurz was holen.“ Ich spürte wie mir das Blut in den Kopf schoss. Lügen, darin war ich noch nie sonderlich gut gewesen. Dennoch bettete ich im Stillen, das er mir glauben würde. Ein Hoffnungsfunke der im nächsten Moment wieder verschwand. „Natürlich“ er kam auf mich zu „und wenn ich dann nachher hier her kommen um nach dir zu sehen, bist du verschwunden“ er nahm meine Hand. Nicht nur das er wusste das ich gelogen hatte, er schien meinen Plan auch noch durchschaut zu haben. „Woher?“ murmelte ich, auch wenn ich die Antwort schon kannte. „Ich bin dein Bruder, der der dich am längsten kennt, denkst du mir fällt nicht auf wie eingeschlossen du die fühlst?“ Ich wandte mich ab „Hör zu Jo“ seine Stimme hatte einen ernsten unterton angenommen „das da draußen ist, ist kein gewöhnlicher Sturm, du solltest dankbar sein, das sie uns hier aufgenommen haben, im Wald ist es zu gefährlich um zu überleben, selbst unser Vater hätte bei diesem Wetter ein haus vorgezogen“ er stockte, das war zu viel gewesen und das wusste er. Wutentbrannt stürzte ich los. Ich riss die Tür auf und ließ das Haus hinter mir.  Der Sturm peitschte mir durch die Haare. Ein paar Meter weiter blieb ich keuchend stehen. Das wochenlange still sitzen und die Naturgewallt ließen meine Ausdauer auf null sinken. Dazu kam meine Wut. Schwer atmend stützte ich mich gegen einen Baumstumpf. „Komm zurück Jo!“, rief er mir vom haus zu. „Du solltest ein wenig mehr Respekt vor dem Leben haben Mädchen“, das war die alte Frau, der das Haus gehörte, scheinbar hatte sie alles mitbekommen, doch das war mir egal. „Liebst du dein Leben?“ ihre stimme kämpfte sich durch den Wind zu mir. Ohne zu zögern brüllte ich zurück „Natürlich was ist das für eine Frage?“ „Dann komm zurück“ jetzt war es wieder mein Bruder „wenn dir dein Leben lieb ist komm zurück“ er klang unruhig „bitte!“

 

Trotz des der Kälte, fing ich an zu schwitzen. Plötzlich abgelenkt, sah ich wieder zu den Bäumen in meiner Nähe. Einer von ihnen knackte bedrohlich, zu bedrohlich. Es dauerte nur wenige Sekunden bis mein Gehirn die Situation erfasste. Mit einem Satz warf ich mich seitlich zu Boden. Ein Sprung der mir das Leben rettete, denn in diesem Moment jagte eine Tanne neben mir auf den Boden zu. Ich vergrub mein Gesicht im Boden. Zitternd und auf der Erde kauernd, wartete ich auf das kommende. Doch es kam nichts. Als ich mich schließlich aufrappelte, stand mein Bruder neben mir. Ich ließ mich in seine Arme fallen. „alles gut“ murmelte er beruhigend, aber auch er schien geschockt. Ich weiß nicht wie ich es zum Haus schaffte, doch als wir wieder in warme traten, sah mich die alte Hausfrau nur müde lächelnd an „ich wusste es“ murmelte sie. In meinem Blick musste sich die Verwirrung spiegeln, denn sie fing an zu erklären „das du zurückkehrst, wenn du erst am eigenen Leib erfährst wie wichtig dir dein Leben ist, dass du es dann vielleicht endlich respektierst in einem haus zu leben. Ich wusste es“ murmelte sie wiederholend „ich hatte es von Anfang an gewusst." 

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